Johann Christoph Gottsched war ein deutscher Schriftsteller, Literaturwissenschaftler und Übersetzer des 18. Jahrhunderts. Er wurde am 2. Februar 1700 in Juditten (in der Nähe von Königsberg, im heutigen Polen) geboren und starb am 12. Dezember 1766 in Leipzig.
Gottsched gehörte zu den führenden Vertretern der deutschen Aufklärung und setzte sich für eine Reform der deutschen Literatur ein. Er war überzeugt, dass die deutsche Literatur noch viel von den Regeln der französischen Literatur lernen könnte und bemühte sich daher um die Einführung französischer Literaturtheorien und -formen. Er übersetzte zahlreiche Werke der französischen Aufklärungsliteratur ins Deutsche und veröffentlichte eigene Schriften zur Literaturtheorie.
Besonders bekannt ist Gottsched für seine Theaterreformen. Er machte sich für die Einführung von französischen klassischen Dramenregeln wie der Einheit von Ort, Zeit und Handlung stark, um das deutsche Theater zu verbessern. Seine eigenen Theaterstücke sind jedoch heute wenig bekannt und werden nicht mehr aufgeführt.
Gottsched war auch als Professor für Poetik und Moral an der Universität Leipzig tätig. Er gründete dort eine Literaturzeitschrift namens "Die vernünftigen Tadlerinnen", in der er literarische Werke diskutierte und kritisierte.
Obwohl Gottsched selbst viel Kritik einstecken musste und nicht bei allen Zeitgenossen beliebt war, hatte er einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung der deutschen Aufklärungsliteratur. Seine Bemühungen um eine systematische Ausbildung von Autoren und das Etablieren von literarischen Standards trugen zur Professionalisierung des deutschen Schriftstellertums bei.
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